Bald noch mehr Klimaschutz vor Ort? Stadtwerke Weilheim i.OB Energie GmbH – SWE plant Fernwärmeversorgungsnetz im Nord-Osten Weilheims. Wärmeerzeugung primär über Holzhackschnitzel

Pressemeldung vom 14.05.2021:

Die zentrale Heiztechnik eines Fernwärmenetzes läuft sehr effizient. Sie liefert konstant Energie zum Heizen und fürs Warmwasser. Auch brauchen Hausbesitzer keinen Platz mehr für Brennstofflager oder Öltank. Ein weiterer Vorteil: werden moderne Fernwärmenetze, wie es die Stadtwerke Weilheim jetzt planen, primär mit regenerativen Energien betrieben, liefern sie umweltfreundlich die benötigte Wärmeenergie. Andere Kommunen im Landkreis wie Schongau, Peißenberg oder Penzberg betreiben schon lange Fernwärmenetze.

„Daher planen und konzipieren wir jetzt ein erstes Fernwärmenetz in Weilheim“, berichtet Stadtwerke Chef Peter Müller: „Wir werden mit der Fernwärmeversorgung im Weilheimer Nord-Osten starten, also im Gebiet nördlich der Krumpperstraße und östlich der Olympiastraße bis zum Narbonner Ring. Ein Stichstrang wird unter der B2 entlang der Krumpper- bis zur Münchner Straße verlaufen. Geht alles nach Plan, könnten die ersten Häuser schon 2023 umweltfreundliche Fernwärme von uns beziehen“, berichtet der Stadtwerke Chef.

Über erdverlegte Rohrleitungen wird dabei die thermische Energie von zentralen Heizungsanlagen zu den angeschlossenen Verbrauchern transportiert. Die Fernwärmeleitungen werden sowohl im Vor- als auch im Rücklauf aus Stahl bestehen und von einer Wärmedämmung ummantelt und einer Kunststoffhülle geschützt sein. „Mit dem Bau der ersten Fernwärmeleitungen werden wir voraussichtlich schon heuer beginnen, wenn wir in diesem Gebiet zusammen mit anderen Sparten verlegen können. So brauchen wir nur einmal aufgraben. Die Stahlrohre werden vor Ort verschweißt und verlegt“, informiert Karl Neuner, Projektleiter „Wärmeversorgung“ und Prokurist der Stadtwerke Weilheim i.OB Energie GmbH.

Die Grundlagenerhebungen sind erfolgt. Derzeit laufen die Planungen des Fernwärmenetzes, die Konzeption der Wärmeerzeugungsanlagen, ggf. der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, durch ein Planungsbüro und schon erste Vorarbeiten. „Die Grundlast soll mit Wärme aus Holzhackschnitzeln, z.B. auch aus dem Stadtwald, sowie regionalem Grünschnitt, also aus nachwachsenden Rohstoffen, erzeugt werden. Als Redundanz und für die Spitzenlast soll Erdgas bzw. Biomethan eingesetzt werden,“ betont Prokurist Karl Neuner.

Der Zeitpunkt ist jetzt genau richtig: einerseits im Hinblick auf die eingeführte CO2 Bepreisung, wodurch sich die Wärmepreise für konventionelle Öl- oder Gasheizungen weiter verteuern werden; andererseits im Hinblick auf § 72 des Gesetzes zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (GEG - Gebäudeenergiegesetz vom 08.08.2020), wonach viele konventionelle Heizanlagen in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen. So dürfen konventionelle Heizanlagen, die vor dem 01.01.1991 eingebaut worden sind, nicht mehr weiterbetrieben werden. Und konventionelle Heizanlagen, die nach dem 01.01.1991 eingebaut worden sind, dürfen nach Ablauf von 30 Jahren nicht mehr weiterbetrieben werden.

„Wir sehen unser Vorhaben als eine wichtige Maßnahme, um die Abhängigkeit von konventionellen Energieträgern zu reduzieren. Bei unserer Fernwärmeversorgung sollen bereits von Anfang an mindestens 75% der Wärme über nachwachsende Rohstoffe erzeugt werden“, sagt Karl Neuner. „Trotz der ziemlich diffusen Fördermittellandschaft könnten wir zahlreiche Fördergeldtöpfe von Bund und Land nutzen und eine umweltfreundliche und auch preislich attraktive Fernwärmeversorgung anbieten,“ betont Stadtwerke Chef Peter Müller.

Fragen zum geplanten Fernwärmenetz beantwortet das Technische Service Center der Stadtwerke Weilheim. Es ist per E-Mail tsc@stawm.de bzw. telefonisch unter 0881 / 94 20 - 800 erreichbar.

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