Hier finden Sie Infos rund um die LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung 2019/2020
Warum auf LED-Technik setzen? Welche Vorteile bringt eine Umrüstung?
Ein Vorteil ist einmal der enorm geringe Stromverbrauch und die lange Lebensdauer. Des Weiteren sind die LED-Leuchtmittel viel robuster gegen Stöße und Erschütterungen. Sie sind flexibel einsetzbar und das Licht erreicht im Vergleich zu Energiesparlampen eine deutlich höhere Qualität und sofort nach dem Einschalten die maximale Helligkeit. LED-Leuchtmittel und -Leuchten sind zudem hervorragend dafür geeignet gedimmt betrieben zu werden, wodurch man in der Verwendung einen höheren Grad an Flexibilität erreicht. Zudem ist die Umwelt beeinträchtigende "Lichtverschmutzung" deutlich geringer.
Welche Nachteile bringt die Umrüstung?
Da das Licht zukünftig sehr konzentriert auf die Straßen, Gehwege und öffentlichen Bereiche gebracht wird, kann es sein, dass an einigen Stellen dunkle Bereiche deutlicher hervortreten als bisher bei der sehr diffus strahlenden konventionellen Technik. Wir werden diese Bereiche baldmöglichst nachverdichten, so dass ein gleichmäßiges Lichtbild entsteht.
Warum gibt es überhaupt Straßenbeleuchtung?
Die Pflicht zur Beleuchtung innerhalb geschlossener Bebauungen in bayerischen Kommunen leitet sich im Wesentlichen aus Art. 51 Abs. 1 Bayerisches Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG) ab. Demnach haben die Gemeinden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung innerhalb der geschlossenen Ortslage nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten. Eine Beleuchtung hat somit grundsätzlich zu erfolgen, wobei das Beleuchtungsniveau der Straßenkategorie und der Sehaufgabe (z. B. in sicherheitskritischen Bereichen, Straßen-querungen etc.) entsprechend anzupassen ist.
Welche Lichtfarben kommen im Rahmen der Umrüstung im Stadtgebiet Weilheim i.OB zum Einsatz?
LEDs sind in sehr vielen unterschiedlichen Lichtfarben erhältlich. Man unterscheidet grob in warmweiß (bis 3.500 Kelvin), neutralweiß (3.500 bis 4.500 Kelvin) und tageslichtweiß/kaltweiß (über 5.000 Kelvin). Grundsätzlich gilt: Je höher der Kelvin-Wert, desto höher ist der Blauanteil des erzeugten Lichtspektrums und desto effizienter ist die Leuchte. Je niedriger der Kelvin-Wert ist, desto höher ist der Rotanteil des erzeugten Lichtspektrums und somit wirkt das Licht wärmer. Oft ist die Farbwiedergabe bei höheren Kelvin-Werten ebenfalls besser.
Im Gemeindegebiet wurden für die Bundes- und Staatstraßen, vielbefahrenen Kreuzungen und Zebrastreifen neutralweiße Leuchten ausgewählt, da hier die Verkehrssicherheit absoluten Vorrang hat. Alle weiteren Straßen werden LEDs in warmweißer Lichtfarbe (3.000 Kelvin) erhalten.
Zum Vergleich: Eine herkömmliche Glühbirne hat einen Kelvin-Wert von 2.700. Eine Halogenlampe hat einen Kelvin-Wert zwischen 2.700 und 3.200. Eine neutralweise Standardleuchtstofflampe (z. B in Werkstatt oder Büroräumen) hat einen Kelvin-Wert von 4.000.
Welche Leuchten-Typen werden im Rahmen der Umrüstung eingesetzt?
Der Großteil der Straßenbeleuchtungsbrennstellen wird mit technischen Leuchten der Firma Signify (Philips) umgerüstet. Diese Leuchten bringen das Licht gezielt in den Bereich, in den es soll - auf die Straßen und Gehwege – und bieten eine Vielzahl an möglichen Abstrahlcharakteristiken, die eine genaue Anpassung des Lichtbilds auf die jeweilige Straßensituation ermöglichen. Sie erzeugen zudem nur einen extrem geringen Streulichtanteil und minimieren somit die „Lichtverschmutzung“.
Rund 10 % der Beleuchtungsanlagen erhalten moderne Zylinder-Leuchten. Die Zylinder-Leuchten werden eingesetzt, um in Bereichen mit großen Abständen zwischen den Straßenbeleuchtungsbrennstellen und niedrigen Lichtmasthöhen eine möglichst gute Beleuchtungssituation zu schaffen. Bei großen Abständen zwischen den Lichtpunkten und niedrigen Masthöhen ist es physikalisch weder mit technischen noch mit dekorativen Leuchten möglich, zwischen den Leuchten einen Überschneidungsbereich der Lichtkegel zu generieren. In solchen Situationen ist die Sichtbarkeit des Lichtpunkts aus der Ferne sowohl für die subjektive Wahrnehmung des Beleuchtungsniveaus, als auch zur Orientierung von enormer Bedeutung. Diese deutliche Sichtbarkeit aus größeren Entfernungen ist bei technischen Leuchten aufgrund ihrer Bauform üblicherweise nicht gegeben.
Wird es mit der LED-Umrüstung nicht zu hell?
Der Gesamtlichtstrom der neuen LED-Leuchten wird in etwa genauso hoch wie der Gesamtlichtstrom des Neuzustands der aktuell verwendeten Leuchten sein, sodass die LED-Leuchten nicht deutlich heller leuchten werden.
Geben LEDs UV- und IR-Strahlung ab?
Das Lichtspektrum der LEDs liegt nahezu ausschließlich im sichtbaren Bereich. Sie geben somit nahezu gar keine Ultraviolette oder auch nur sehr wenig infrarote Strahlung (Wärme) ab. Dadurch kommt es unter LED-Licht zu deutlich weniger Materialveränderungen (z.B. Alterung, Farbveränderungen etc.). Genau aus diesem Grund werden die schonenden LED-Leuchten besonders häufig in Museen, Archiven und Bibliotheken eingesetzt, weil sie nahezu keine UV- und IR-Strahlung aussenden.
Sind die neuen LED-Leuchten insektenfreundlich?
Ja! Grund für die "insektenabschreckende Wirkung" der LED-Leuchten ist das erzeugte Lichtspektrum. Das Facettenauge der Insekten reagiert empfindlich auf ultraviolette Strahlung (UV) und kürzere Wellenlängen im Violett-, Blau- und Grünbereich. Insekten erkennen somit Licht mit hohen Blau- und Ultravioletten-Anteil besonders gut, weswegen sie hiervon besonders stark angezogen werden. Zum Schutz der Insekten werden überwiegend warmweiße LED-Leuchten eingesetzt, die besonders insektenfreundlich sind.
Hinzu kommt der Einsatz möglichst vieler technischer Leuchten, welche einen besonders genau auf die Straßensituation zugeschnittenen Abstrahlwinkel aufweisen. Diese Leuchten erzeugen nur einen extrem geringen Streulichtanteil, welcher vor allem für die sog. "Fernanlockwirkung" von Insekten eine große Rolle spielt.
Der dritte Faktor hinsichtlich der Insektenfreundlichkeit ist der Einsatz vollständig verschlossener Leuchtensysteme. "Insektengräber" in Leuchten haben sich in der Vergangenheit oft auch durch eine undurchdachte Leuchtenkonstruktion ergeben. Spalten und Lüftungsöffnungen, die aufgrund des hohen Wärmeanfalls teils notwendig waren, wurden zum Einfallstor für Insekten, welche die Leuchten nicht mehr verlassen konnten und auf Grund der Hitze oft innerhalb der Leuchten verstarben. LED-Leuchten entwickeln zudem keine Innen- oder Gehäusetemperaturen, welche zu einer Schädigung von Mensch oder Tier führen können.
Kurz gesagt: Es ist davon auszugehen, dass die neuen Leuchten und Lichtsysteme deutlich weniger Insekten anlocken und deutlich weniger Insekten töten als die alte Technik.
Hat das LED-Licht in der Straßenbeleuchtung einen negativen Einfluss auf den Schlafrhythmus der Anwohner?
Der Einfluss von Licht auf den menschlichen Schlaf wurde in zahlreichen Studien untersucht. Im Wesentlichen kommt es darauf an, während der Tiefschlafphasen grundsätzlich möglichst wenig Licht ausgesetzt zu sein. Hier hat die Straßenbeleuchtung immer dann einen Einfluss, wenn zu viel direkte Einstrahlung oder zu viel Streulicht direkt in den Schlafraum eindringt. Dies war vor allem bei der früheren Technik aufgrund der Leuchtenkonstruktion nicht auszuschließen. Neue, technische LED-Leuchten lenken den Lichtstrom sehr zielgenau auf die zu beleuchtenden Flächen (z.B. Straßen, Plätze und Fußwege) und weisen nur einen sehr geringen Streulichtanteil auf. Eine direkte Einstrahlung in Anwohnerfenster kann durch gute Lichtplanung somit nahezu ausgeschlossen werden.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Zusammenstellung des Lichtspektrums der Leuchte. Weißes Licht besteht physikalisch aus einem Spektrum (einer Verteilungsfunktion) aller sichtbaren Farben (Wellenlängen). Dabei hat der kurzwellige, blaue Anteil des Spektrums ggf. zusätzliche Auswirkungen auf das Schlafverhalten des Menschen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein hoher Blauanteil im weißen Lichtspektrum von Kunstlicht in den Abendstunden zur Verminderung der Ausschüttung des Schlafhormons (Melatonin) im Gehirn führt. Vor dem Schlafengehen sollten Menschen also nicht zu viel blauem Licht ausgesetzt werden. Unter anderem zum Schutz der Bürger haben sich die Stadtwerke Weilheim i.OB KU dazu entschieden in allen zukünftigen Projekten in Wohngebieten warmweiße LEDs zu verwenden, die einen besonders niedrigen Blauanteil im Lichtspektrum aufweisen.
Ein weiteres Novum zum Schutz von Anwohnern ist die flächendeckende Einführung von Dimmungen in der Spätnacht. Alle Leuchten werden zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr um 50 % der Leistung gedimmt, was wiederum zu weniger Lichteinstrahlung in die Anliegerhäuser führt.
Die neue Beleuchtung strahlt in meinen Vorgarten. Kann das geändert werden?
Die Lichtverteilung der neuen LED-Leuchten wird auf die Straßensituation, aber auch auf die Masthöhen und Straßengeometrien, sowie auf die Lage angrenzender Gebäude abgestimmt. So kommen in Weilheim insgesamt ca. 160 unterschiedliche Leuchtenkonfigurationen zum Einsatz. Ein Team aus auf Straßenbeleuchtung spezialisierten Licht- und Fachplanern optimiert das neue Beleuchtungssystem hinsichtlich der Effizienz und der maximalen Beleuchtungsqualität. Die Planung erfolgt im Wesentlichen am Schreibtisch auf Basis von Planungsdaten wie Karten, Luftbildern und Videobefahrungen. Natürlich werden durch eine gute Ausführungsplanung 95 % der ausgelieferten Leuchten mit einer für den Beleuchtungsstandort korrekten Gesamtkonfiguration montiert. Dennoch weicht die Realität und die ausführungstechnische Praxis von der planerischen Theorie in einzelnen Fällen ab. Auch Fehler bei der Montage sind nicht immer gänzlich ausgeschlossen. Häufige Montagefehler sind das Vertauschen von Leuchten unterschiedlicher optischer Systeme gleicher Leistung, sowie die fehlerhafte Justage der neuen Leuchten am Mast. Während der Umrüstphase werden Auffälligkeiten wöchentlich besprochen und ggf. kurzfristig beseitigt.
Sollten Sie dennoch Ausfälle oder Auffälligkeiten in der neuen Straßenbeleuchtung feststellen, welche nicht innerhalb der ersten Betriebszeit automatisch behoben werden, melden Sie sich bitte bei den Stadtwerken Weilheim i.OB KU per Mail unter strassenbeleuchtung@. stawm.de
Kommt es während der Umrüstung zu Nächten, in denen die Straßenbeleuchtung abgeschaltet bleibt?
Es sollte während der Umrüstung zu keinerlei Betriebsunterbrechungen der Straßenbeleuchtung kommen. Natürlich ist es möglich, dass während der Umrüstung weitere Probleme, wie z.B. defekte Kabel gefunden werden, welche selbstverständlich schnellstmöglich gelöst werden. In solchen Einzelfällen kann es zu straßenzugsweisen Ausfällen kommen. Im Regelfall kann einen Umrüstung jedoch ohne jegliche Betriebsunterbrechung durchgeführt werden.
Strahlt die Straßenbeleuchtung die ganze Nacht?
Ja, die Straßenbeleuchtung bleibt aufgrund gesetzl. Vorgaben die ganze Nacht eingeschaltet. Darüber hinaus soll das eingeschaltete Licht das subjektive Sicherheitsempfinden erhöhen. In der Zeit zwischen 22:00 Uhr und 05:00 Uhr dimmen wir allerdings die Straßenbeleuchtung um 50%. Es bleibt in jedem Fall ausreichend Licht vorhanden.
Was passiert, wenn die Straße nach der Umrüstung zu dunkel ist?
Im Rahmen der Umrüstung werden die bestehenden Beleuchtungsstandorte umgerüstet und keine zusätzlichen Straßenbeleuchtungsanlagen gebaut. Da das Licht zukünftig sehr konzentriert auf die Straßen, Geh- und Radwege gebracht wird, kann es sein, dass an einigen Stellen dunkle Bereiche deutlicher hervortreten als bisher bei der sehr diffus strahlenden konventionellen Technik. Wir werden diese Bereiche baldmöglichst nachverdichten, so dass ein gleichmäßiges Lichtbild entsteht.
Was passiert, wenn die Straße nach der Umrüstung zu hell ist?
Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Gesamtlichtstrom der neuen LED-Leuchten in etwa genauso hoch sein wird, wie der Gesamtlichtstrom des Neuzustands der aktuell verwendeten Leuchten. Des Weiteren werden durch eine gute Ausführungsplanung 95 % der ausgelieferten Leuchten mit einer für den Beleuchtungsstandort korrekten Gesamtkonfiguration montiert.
In einzelnen Fällen können jedoch die Realität und die ausführungstechnische Praxis von der planerischen Theorie abweichen. Auch Fehler bei der Montage sind nicht immer gänzlich ausgeschlossen. Während der Umrüstphase werden Auffälligkeiten wöchentlich besprochen und ggf. kurzfristig beseitigt.
Sollten Sie Auffälligkeiten in der neuen Straßenbeleuchtung feststellen, welche nicht innerhalb der ersten Betriebszeit automatisch behoben werden, melden Sie sich bitte bei den Stadtwerken Weilheim i.OB KU per Mail unter strassenbeleuchtung@. stawm.de
Ich habe weitere Fragen!
Kein Problem! Wenden Sie sich bitte an die Stadtwerke Weilheim i.OB KU per Mail unter strassenbeleuchtung@. stawm.de
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