Der technische Aufbau einer Regenwasseranlage
Bestandteile einer Regenwasseranlage sind:
- Regenauffangfläche (Dach)
- Regenwasserreinigung (Filter)
- Regenwassersammelbehälter (Speicher) mit Überlauf
- Druckerhöhungsanlage (Pumpe + Druckbehälter)
- Trinkwassser Nachspeisung aus öffentl. Netz (freier Auslauf)
- zweites Rohrleitungssystem
- zusätzliche Wasserzähler bei der Trinkwasser-Nachspeisung und nach der Druckerhöhungsanlage, falls keine Pauschalierung der Abwassergebühr vorgenommen wird
- Beschilderung / Kindersicherung
Die Installation der Regenwasseranlage muss von einem Fachmann ausgeführt werden und vor Inbetriebnahme durch einen zugelassenen Betrieb des Wasserinstallateurhandwerks überprüft werden.
Bei der Nachspeisung von Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgungseinrichtung in den Regenwasserbehälter ist ein freier Auslauf vorzusehen, dabei ist ein Mindestabstand von (Höhe h > 2 x Innendurchmesser des Zulaufrohres) einzuhalten (Ausführung nach DIN 1988 Teil 4 Nr. 4.2.1). Der freie Auslauf (Luftbrücke) verhindert am wirkungsvollsten eine Rückwirkung in das öffentliche Wasserversorgungsnetz. Bemessungsregeln für die Auslegung der Anlage finden sich in der Fachliteratur oder bei Fachfirmen.
Vor- und Nachteile der Regenwassernutzung
Vorteile:
- Schonung der Trinkwasservorräte
- Rückhaltung von Regenwasser bei starken Niederschlägen, wenn das Wasser sonst in den Kanal eingeleitet wird
- Kosteneinsparung bei Wasserbezugsgebühr
- Stärkung des Umweltbewußtseins
Nachteile:
- relativ hohe Investitionskosten
- zusätzliche Wartung notwendig
- Erhöhung der Verbrauchsspitzen durch Nachspeisung in Trockenperioden aus dem öffentlichen Netz
- Beanspruchung von Stellraum im Keller bzw. schwierige Wartung bei unterirdischem Speicher
- ggf. Chemikalieneinsatz gegen Geruch, Verkeimung und damit zusätzliche Belastung der Umwelt
Gefahren:
- Fehlanschlüsse (deshalb farbliche Unterscheidung der Leitungen, unterschiedliche Rohrmaterialien, Kindersicherungen am Zapfhahn, Beschilderung)
- Rücksaugen (deshalb freier Zulauf über Luftbrücke)
- Stagnation wegen geringeren Frischwasserverbrauches mit chemisch-physikalischer Änderung der Wasserbeschaffenheit in der Trinkwasserleitung
Es sind immer die DIN 1988 und die Trinkwasserverordnung zu beachten.